XenoBelt im Praxistest: Technik aus der Raumfahrt für die Physiotherapie

Die Raumfahrt nutzt diese Technik im Weltall, auf der Erde macht sie sich das Startup XenoPatch umgekehrt zunutze. Das Startup aus Halle hat basierend auf thermoelektrischen Elementen sein Produkt den XenoBelt entwickelt. Das ist vereinfacht gesagt eine Manschette, die Patienten mit Wärme, Kälte und Vibration behandelt. Wir haben uns das Produkt etwas genauer angesehen.

Den XenoBelt muss man sehen und fühlen, um glauben zu können, wie wenig Schnickschnack nötig ist, um ein großartiges medizinisches Produkt zu entwickeln. „Entdecken Sie die Zukunft der physiotherapeutischen Behandlung: Wärme, Kälte und Vibration vereint in einem intelligenten Gürtel,“ wirbt die Firma auf ihrer Internetseite. „Der XenoBelt macht die Thermoanwendung für Profis zukunftsweisend – innovative Technik, die Anwendung und den Workflow nachhaltig voranbringt und verbessert,“ Paul Thouet Geschäftsführer XenoPatch.

Geniale Technik aus der Raumfahrt 

Die Manschette, die weniger als ein Kilo wiegt, basiert auf HighTech, die in der Raumfahrt zum Einsatz kommt. In diesem Fall jedoch umgekehrt: „Im Weltraum wird durch Wärme und Kälte Strom erzeugt. Wir drehen das Prinzip um, indem wir Strom reinschießen, um Kälte, Wärme oder Vibration zu erzeugen. Und ein leiser Lüfter transportiert die Abwärme ab“, erklärt Felix Goldschmid, Finanzchef im vierköpfigen Gründer-Team. Entwickelt haben die ausgefeilte Technik der Luft- und Raumfahrtingenieur Elias Schmid und Paul Thouet, Biomedizinischer Ingenieur.

All in One: Wärme, Kälte, Vibration

Der XenoBelt, der in der Physiotherapie und Rehabilitation zum Einsatz kommt, kann in sechs unterschiedlichen Intensitätsstufen betrieben werden, um die Patienten mit Wärme und Kälte beziehungsweise Vibrationsanwendungen zu behandeln. Je nach Krankheitsbild kann die Temperatur zwischen 5 Grad und 42 Grad eingestellt werden, so können wir die Anwendung entsprechend dem individuellen Empfinden perfekt anpassen.

Kontrasttherapie nach Kneipp

Da das Gerät rein elektrisch Wärme oder Kälte erzeugt und keinen Wasserkreislauf benötigt, ist ein schneller Wechsel der Temperaturen möglich. „Dadurch haben wir die Option der Kontrastanwendung warm / kalt im Sinne von Kneipp. Mit diesen Kontrasten kann man hervorragend neue Reize setzen, die besonders bei chronisch kranken Patienten gute Wirkung zeigen können. Studien belegen, dass die Kombination aus Wärme und Vibration noch besser funktioniert als Wärme alleine. Laut wissenschaftlichen Untersuchungen sind 80 Hz das Optimum, darauf haben wir die Vibration ausgerichtet“, erzählt Thomas Sonnenstuhl, CPO & Co-Founder bei XenoPatch. 

Gute Ergebnisse bei Patienten und Leistungssportlern 

Thomas hat die Manschette rund ein Jahr lang als Physiotherapeut in Penzberg bei seinen Patienten getestet, bevor sie vor drei Monaten auf den Markt kam. Er betreute außerdem das Eishockey Team Tölzer Löwen. Dort hat er den XenoBelt regelmäßig bei den Leistungssportlern auf dem Eis angewandt. Denn die Manschette kann sowohl mit Netzteil als auch mit Powerbank betrieben werden.

Erleichterung im Praxisalltag

Das ist auch super für die Praxen, wenn das Kabel während der Behandlung nicht quer durch den Raum geht. Doch der größte Vorteil für Praxen dürfte darin liegen, dass herkömmliche Heiz- und Kühlgeräte überflüssig werden und hierfür oft kein gesonderter Raum mehr vorgehalten werden muss. 

Bestens geeignet ist der XenoBelt außerdem für den Einsatz bei Hausbesuchen: „Für alle Physiotherapeuten, die viel auf Hausbesuch gehen, finde ich ihn ein ganz tolles Tool. Er ist klein, handlich und man kann ihn gut mit an Bord haben. Daher ist er gerade in der mobilen Physiotherapie sehr gut nutzbar und eine tolle Ergänzung“, meint Antonia Marin, Team-Managerin bei Bunz mobile Physio.

Zulassung als medizinische Produkt  

Der XenoBelt ist als medizinisches Produkt zugelassen. Dafür musste er alle denkbaren und undenkbaren Tests durchlaufen: elektrische Sicherheit, elektromagnetische Verträglichkeit (z.B. bei Herzschrittmacher), maximale Belastungsstufen oder dermatologische Tests auf Hautreizungen. 

Dank der erfolgreichen Zulassung kann der Gurt nun mit den Krankenkassen nach Kälte- und Heißluftziffer abgerechnet werden. Das ist sogar mit Fango möglich, da kleine Einwegpackungen mit Fango auf dem Gurt erwärmt werden können. Die Wartung und Reinigung des Gurtes ist ausgesprochen einfach, eine weitere Erleichterung im Praxisalltag. 

Viele unterschiedliche Positionen

Der Gurt ist im Stehen, Sitzen oder Liegen anwendbar. Er wird mit verstellbaren Bändern geliefert, so dass er einerseits im Rückenbereich, andererseits auch im Schulter-, Knie- oder Oberschenkelbereich angebracht werden kann und nicht verrutscht. Als “passive Maßnahme” ein Mehrwert für jeden Patienten, sagt Wolfgang Bunz: „Die Manschette wird angelegt und arbeitet. Der Physiotherapeut therapiert parallel dazu an anderer Stelle. Das ist sehr effektiv, denn viele unserer Patienten haben mehrere Probleme gleichzeitig.“

Kaufen oder Mieten - je nach Bedarf

Der XenoBelt kann gemietet oder gekauft werden. Informationen zu Preis und Lieferzeiten könnt ihr bei info@xenopatch.com erfragen. 

https://www.xenopatch.com 

Eine ältere Dame und ihr Therapeut von Bunz mobile Physio stehen vor einem Fenster.
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