Hüftprothese

Physiotherapie ab dem ersten Tag
Physiotherapeutin mit Patienten bei einer Hüfttherapie

Operation Hüftprothese: Keine Angst vor dem Eingriff

Schmerzen machen mürbe, gerade wenn sie einen über Monate und Jahre begleiten. Stellt der Orthopäde dann fest, dass ein künstliches Hüftgelenk erforderlich ist, erschreckt man vielleicht. Doch fast alle Patienten sagen hinterher: "Hätte ich gewusst, wie unproblematisch der Eingriff ist, hätte ich mich nicht so lange mit den Schmerzen gequält." Hier lesen Sie alles zum Thema Hüftprothese (Hüft-TEP).

Wer schon einmal über einen längeren Zeitraum mit großen Schmerzen leben musste, der weiß, wie sehr sie auf Dauer die Lebensqualität beeinträchtigen können. Viele ältere Menschen quälen sich lange mit Schmerzen in der Hüfte, sie scheuen den Weg zum Orthopäden und versuchen, sich mit dem Schmerz zu arrangieren. Dabei ist die Hüft-TEP nur halb so schlimm, wie sie auf den ersten Blick aussieht. Ja, es ist ein Eingriff. Aber diese Operation zählt zu den Standardverfahren, die fast immer völlig unproblematisch verlaufen. Daher verstehen viele Patienten im Rückblick nicht, weshalb sie solche Bedenken hatten und nicht früher gehandelt haben. Sie hätten sich viele qualvolle Jahre ersparen können.

Informationen zur Hüftprothese

Kurzer Überblick zum Thema Hüft-TEP

  • done Wann wird eine Hüft-TEP benötigt
  • done Was genau ist eine Hüft-TEP
  • done Wie wird die Hüft-TEP eingesetzt
  • done Wie geht es nach der OP weiter

Ein Implantat ersetzt das defekte Hüftgelenk

Anders als beim Knie, wo das Gelenk nur durch Sehnen und Bänder gehalten wird, ist bei der Hüfte der Gelenkkopf des Oberschenkelknochens in der Gelenkpfanne im Becken gut gesichert. Gelenkkopf und Gelenkpfanne sind mit einer Knorpelschicht überzogen und das Hüftgelenk gibt zusätzlich Gelenkschmiere ab. Ein reibungsloser und schmerzfreier Bewegungsablauf - eigentlich. Als größtes Gelenk des Körpers, ist das Hüftgelenk Tag ein Tag aus auf das Äußerste gefordert. Es verrichtet Schwerstarbeit.

Überlastung und/oder Fehlstellung sorgen für Verschleiß. Irgendwann wird die Knorpelschicht defekt und dann kommen die immensen Schmerzen, die nur durch eine Hüftprothese behoben werden können. Sie wird eingesetzt, wenn die Patienten unter einer Hüftgelenksarthrose (Coxarthrose) leiden, einer der häufigsten Abnutzungserscheinungen in den Gelenken.

Eine weitere Indikation für den Einsatz einer künstlichen Hüftprothese sind rheumatisch-entzündliche Erkrankungen, wie Arthritis oder auch ein Schenkelhalsbruch. Dieser tritt oft als Ermüdungsfraktur in Folge von Osteoporose auf.  

Wie muss man sich eine Hüft-TEP vorstellen?

Ein künstliches Hüftgelenk, oder auch eine Hüft-TEP, ist eine Prothese des Hüftgelenks, für die unterschiedliche Materialien zur Verfügung stehen. Das Immunsystem des Körpers muss das Implantat als körpereigenes Teil akzeptieren, damit es nicht zu Abwehrreaktionen kommt. Bewährt haben sich Titan und spezielle Metalllegierungen. Das künstliche Gelenk ist mit einer Gleitschicht überzogen. Statt Gelenkknorpel bildet ein Keramiküberzug die glatte Oberfläche. Die künstliche Gelenkkapsel und der Kugelkopf passen perfekt ineinander.

Es gibt verschiedene Operationsmethoden

Per Röntgenaufnahme und Computertomographie wird diagnostiziert und ausgewählt, denn exaktes Ausmessen garantiert den perfekten Sitz des neuen Gelenks. Anhand dieser Bilder erfolgt dann auch die OP-Planung (übrigens sind eine Voll- und eine Teilnarkose möglich). Über die Operationsmethode, wie das Implantat in den Körper einzusetzen ist, entscheidet der Arzt anhand einer Knochendichtemessung. Der Allgemeinzustand des Patienten und das Lebensalter kommen bei der Entscheidung ebenfalls zum Tragen. Grundsätzlich stehen drei verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung.

Zementierte Prothese

Der Schaft der Vollprothese wird in den Oberschenkelknochen und die künstliche Gelenkpfanne in den Beckenknochen einzementiert.

Zementfreie Prothese

Der Schaft kann auch ohne Zement in den Oberschenkelknochen eingeführt werden, wenn die Patienten eine gute Knochendichte haben. Da die Implantate eine raue Schaftoberfläche besitzen, können neue Knochenzellen in sie hineinwachsen und die Prothese somit fest verwachsen. Es dauert aber länger, bis die Verbindung stabil und der Heilungsvorgang abgeschlossen ist. Die Gelenkpfanne wird im Beckenboden durch Einschrauben fixiert.

Hybridprothese

Unter Hybrid-Prothese versteht man, wenn eines der beiden Teile mit und das andere ohne Zement eingesetzt wird.

Handwerkliches Geschick des Chirurgen und modernste Technik garantieren einen problemlosen Operationsverlauf. Der Chirurg setzt entweder den klassischen Schnitt um das Gelenk freizulegen, bei dem er zum Schluss alles wieder zusammen fügt, oder er entscheidet sich für die minimalinvasive Methode. Dabei werden Muskeln, Sehnen und Bänder nicht durchtrennt, sondern nur zur Seite gedrückt. In jedem Fall bringt er nach Entfernen des alten Gelenkkopfes den TEP- Schaft im Oberschenkel und die neue Gelenkkapsel im Becken an.

Bewegung vom ersten Tag an

Sich nun ausgiebig von der Operation erholen? Das findet nicht statt. Gleich am ersten Tag bekommen die Patienten Physiotherapie und stehen bereits auf. Sie laufen die ersten Schritte und stellen fest: Sie spüren nur die Schmerzen des Eingriffes. Der andere Schmerz ist weg!

Natürlich dauert es seine Zeit, bis das neue Gelenk gut eingeheilt ist, die Bewegungseinschränkungen verschwunden und die Patienten völlig beschwerdefrei sind. Je nach Bedarf entscheiden sie sich nach der Entlassung für eine stationäre oder eine ambulante Reha, die sie auch mithilfe unseres Teams zuhause durchführen können. Physiotherapie als Hausbesuch ist für viele Patienten die erste Wahl. Sie fühlen sich in den eigenen vier Wänden wohler und können daher besser „mitarbeiten“, so die Erfahrungen unseres Teams.

In diesen zwei bis drei Wochen der Reha erlernen die Patienten sicheres Gehen und Treppensteigen, aber auch, welche Bewegungen anfangs vermieden werden sollen. Denn das Hüftgelenk sollte je nach Chirurg und Eingriff in den ersten paar Wochen nicht mehr als 90° gebeugt werden, sonst kann es zu Komplikationen führen. Wichtig sind auch spezielle Übungen zum Aufbau der Muskulatur und der Verbesserung der Beweglichkeit.

Kaum sind ein paar Wochen vergangen, steht einem schmerzfreien Leben nichts mehr im Wege. Und das wird so bleiben, wenn auf gelenkschonendes Verhalten im Alltag geachtet wird. Dazu gehören auch Gewichtskontrolle und gelenkschonende Sportarten. Glücklicherweise haben Hüft-TEPS eine durchschnittliche Lebensdauer von bis zu 20 Jahren und müssen erst ausgetauscht werden, wenn sich Lockerungserscheinungen bemerkbar machen. Na, das sind doch gute Aussichten!

Ambulante Reha zuhause

Falls Sie für sich selbst oder einen Angehörigen eine ambulante Reha nach einer Hüft-TEP wünschen, behandeln wir Sie gerne in Ihren im Hausbesuch. Termine sind auch kurzfristig verfügbar.

Die Rezeptionisten von Bunz mobile Physio beraten einen Patienten umfassend am Telefon über den Ablauf des Hausbesuchs.
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