Fragen zur Schulterprothese: Wann braucht man eine TEP?
FAQs zur Schulterprothese: Wann braucht man eine TEP?
Weshalb ist das Schultergelenk so anfällig?
Das Schultergelenk, bestehend aus einer kleinen Gelenkpfanne und einem Gelenkkopf, ist das beweglichste Gelenk im menschlichen Körper. Das liegt vor allem daran, dass es hochkompliziert aufgebaut ist. Solange Bänder, Kapseln und Muskeln gut zusammenarbeiten, macht das Schultergelenk keine Schwierigkeiten. Falls jedoch einer der zahlreichen “Mitwirkenden” nicht mehr optimal funktioniert, wird das Kugelgelenk anfällig für Verschleißerscheinungen oder Verletzungen.
Wem kann mit einer Schulterprothese geholfen werden?
Die häufigste Ursache für Probleme im Schultergelenk kommt durch die Arthrose. Diese Knorpelabnutzung verursacht Schmerzen und eine Bewegungseinschränkung, die bei Fortschreiten der Erkrankung mehr und mehr zunimmt. Manche Patienten kämpfen im Alltag irgendwann mit einfachsten Handgriffen wie Haare waschen oder kämmen.
Es sind aber auch andere Ursachen möglich: So führen beispielsweise entzündliche Erkrankungen wie eine rheumatoide Arthritis, Folgen von Brüchen oder Sehnenrisse der Rotatorenmanschette zu Abnutzungen des Gelenkknorpels.
Welche verschiedenen Prothesen gibt es?
Bei Patienten, bei denen die Schäden ausgeprägt sind und die unter großen Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen leiden, ist ein Gelenkersatz (TEP) indiziert. Hierfür kommen verschiedene Modelle in Betracht, je nach Ausmaß der Gelenkveränderung. Fachleute unterscheiden zwischen anatomischen Prothesen mit und ohne Schaft sowie einer inversen Schultergelenkprothese, die bei einer Schädigung der Rotatorenmanschette zum Einsatz kommt. Vor einer OP wird eine Knochendichtemessung gemacht, denn die Schulterprothese kann mit und ohne Knochenzement befestigt werden. Daher muss der Chirurg wissen, ob möglicherweise eine Osteoporose, und wenn ja, in welchem Stadium, vorliegt.
Wie ist die Haltbarkeit der Schulter-TEP?
Erfahrungswerte zeigen, dass ein künstliches Schultergelenk bei 90 Prozent aller Patienten zehn Jahre und länger hält. Kommt es überhaupt zu Problemen, liegen diese hauptsächlich in der Verankerung der Gelenkpfanne bei anatomischen Prothesen. Diese kann sich über die Jahre lösen und wird dann zum limitierenden Faktor.
Kann eine Prothese erneuert werden?
Ja, falls erforderlich ist es möglich, Schulterprothesen zu erneuern. Dies ist meist ebenso ein Routineeingriff wie auch das Erstimplantat. Nur in einem Prozent aller Operationen kommt es zu einer Infektion oder anderen Problemen wie beispielsweise einer Nervenverletzung.
Wie lebt es sich mit einer Prothese?
Häufig entscheidet der Zustand des Schultergelenks vor der OP über die Erfolgsaussichten nach der OP. Bei Patienten, die bereits unter einer chronischen Bewegungseinschränkung leiden, haben sich Sehnen und Bänder rund um das Gelenk in vielen Fällen bereits verkürzt und die Muskulatur hat sich zurückgebildet. Gerade für sie ist nach dem Einsetzen einer Schulterprothese ein Schlingenverband in Kombination mit einer intensiven Krankengymnastik sowie einer anschließenden Reha für einen guten Heilungsverlauf unbedingt erforderlich. Mit der Physiotherapie wird in der Regel schnell nach der Operation begonnen.
Sport und ein künstliches Schultergelenk?
Wer keine Schmerzen mehr hat, möchte sich oftmals gerne wieder bewegen. Glücklicherweise ist eine Schulter-TEP kein Hindernis, Sport zu treiben. Man sollte lediglich darauf achten, für welche Sportart man sich entscheidet. Denn es gibt Sportarten, die auch mit einem künstlichen Schultergelenk gut machbar sind und andere, die eher nicht empfehlenswert sind. Bedenkenlos austoben kann man sich trotz Schulterprothese beim Aqua Jogging, Laufen, Gymnastik, Radfahren, Schwimmen, Wandern oder auch Skilanglauf. Dagegen eher nicht zu empfehlen sind unter anderem Kampfsportarten, Ballsportarten, Klettern, Hockey oder Bodybuilding. Bei Sportarten wie Alpinski, Reiten oder Inlineskaten besteht leider eine erhöhte Gefahr, auf die Schulter zu fallen, was die neue Prothese gefährden kann.